Archive for the 'Dokumentarisch' Category

“Nichts”: Sommerakademie 2010 nicht in der Reitbahnstrasse

Die Realsatire in Chemnitz geht weiter. Überall verfallen die leeren Häuser der Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH (GGG) und man fragt sich warum? Will denn niemand mehr im Altbau kreativ werden? Doch! Die Künstlerinnen und Künstler von der Chemnitzer Sommerakademie suchen 2009 nach leerstehenden Gebäuden für ihre Workshops. Da die Akademie u.a. von der Stadt Chemnitz und der Europäischen Union gefördert wird, müsste die GGG als “100%ige Tochter der Stadt”, als kommunales Wohnungsbauunternehmen genau die richtige Ansprechpartnerin sein. Von wegen: Monate vergehen ohne ein gescheites Angebot. Die Zeit drängt, kurz vor knapp ist die Raumfrage noch immer ungeklärt. Schließlich muss sich die Stadtverwaltung einschalten. Nun stellt die GGG Gebäude zur Verfügung, die Sommerakademie 2009 kann stattfinden. Sie belebt das Viertel und bringt Künstler aus verschiedenen Nationen zusammen. Man mag annehmen, dass damit alle Vorbehalte ausgeräumt sind und einer Fortführung der Sommerakademie am selben Standort 2010 nichts mehr im Wege steht, aber weit gefehlt. Zwei der drei Gebäude dürfen nicht wieder genutzt werden und das, obwohl sie nach wie vor leer stehen. Das Ende vom Lied: die Veranstalter weichen 2010 auf eine private Immobilie aus.

Broschüre-Download: Partizipatives Stadtplanungsprojekt und Politikum “Experimentelles Karree”

Der zeitliche Abstand von Juni 2007 bis heute, von der Hausbesetzung in der Karl-Immermannstraße 23/25 bis zur Kündigung des Wohn- und Kulturprojekts Reba 84 in der Reitbahnstraße 84 seitens der städtischen GGGmbH, lässt es unsererseits, den Aktiven des Experimentellen Karree e.V., notwendig erscheinen, eine zusammenfassende Chronik dieses, wahrscheinlich für alle Parteien langwierigen, schwierigen und oft nicht durchschaubaren Prozesses zu erstellen. Wichtig ist uns dabei v.a. die Nachvollziehbarkeit der Handlungen der vielen unterschiedlichen AkteurInnen, zu ermöglichen. Eine komplexe Darstellung des Planungsprozesses steht aber noch aus. Zum Beispiel, die Frage, woran das Experimentelle Karree scheiterte und die AkteurInnen und IdeengeberInnen diesen Standort zum 30.06.2010 verlassen müssen? Und: Aus welchem Grund der Stadtratsbeschluss zur Reitbahnstraße 84 und dem Experimentellem Karree nicht umgesetzt wurde? ? Unter anderem.

Die vorliegende Chronik kann in ihrer Fragmentarität nur ein Baustein dafür sein, um dies künftig besser beantworten zu können. Als Ergänzung zu der Chronik empfehlen wir die im Juni 2009 vom ExKa e.V. gezogene Zwischenbilanz, mit Erörterungen zu den zutage getretenen Problemen während des Planungsprozesses – veröffentlicht in der Broschüre “Das Experimentelle Karree – Zum Stand der Dinge“. Bereits zu diesem Zeitpunkt, Sommer 2009, gab es keine von der städtischen Tochter gewollte Chance mehr für das ExKa am geplanten Standort. Hilfreich für ein tieferes Verständnis kann auch die im Anschluss der Chronik getroffene Auswahl von Presseberichten sein.

Der Verein Experimentelles Karree e.V., der sich zum Ziel gesetzt hatte, das Wohn- und Kulturprojekt Reba 84 (des WkB e.V´s), am Standort zu unterstützen und das leerstehende Karree entsprechend zu planen und mitzugestalten, sieht in der momentanen Situation, der Kündigung des WkB e.V.´s, seine Arbeitsgrundlage entzogen. Die untenstehende Auflistung markiert somit auch eine Art Bilanz der bisherigen Tätigkeiten beider Vereine.

Es ist klar, dass eine chronologische Aufreihung der Ereignisse anderer AkteurInnen, wie z.B. der GGGmbH, des Stadtplanungsamtes Chemnitz und der privaten Eigentümer, bestimmte Stichpunkte und Daten anders beschreiben oder hervorheben würden. Die hier vorliegende soll deshalb auch eine Aufforderung an die anderen Beteiligten sein, den Prozess zum jetzigen Zeitpunkt aufzuarbeiten.
Download der Broschüre (klick!)

ExKa kommt doch noch, weil sogar die bürgerliche Zivilgesellschaft “es zu Ende denkt …”

und dann müssen diese Häuser eben besetzt werden und man muss sich von der Polizei heraustragen lassen

(Prof. Dr. Christian von Borczyskowski auf dem gestrigen Podium bzgl. der Verunmöglichung der Freigabe des Experimentellen Karrees durch die GGG). Im folgenden ist der Freie Presse Artikel zum gestrigen Podium dokumentiert. Eine Einschätzung des Exka e.V. sowie ein völlig verrauschter Mitschnitt folgen:

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Zurück zum Beton

Liebe haben´s aufgenommen (showview) und rosa aufgebrezelt: Den “artour”-Bericht über das Experimentelles Karree:

Exka und Reba84 im Fokus der Wissenschaft

Im Folgenden dokumentieren wir einen Forschungsbericht des European Cities Seminar, der äußerst gewinnbringend zu lesen ist. Die Autoren beleuchten die Reitbahnstraße 84 und dem gemäß auch die Initiative Experimentelles Karree hinsichtlich deren spezifischen Entstehungsbedingungen im Kontext der Schrumpfung post-sozialistischer Städte. Weiterhin zeichnen sie die Konfliktlinien einer neuen Stadtplanung nach, die sich notwendigerweise aus dem Gemengelage von Top-Down-Planung, privaten Verwertungsinteressen (GGG) und selbstbestimmter Basisbewegung (im Falle des Experimentellen Karrees) ergeben. Continue reading ‘Exka und Reba84 im Fokus der Wissenschaft’

ExKa im MDR: “Chemnitz ist nicht gerade eine Hochburg der Subkultur – im Gegenteil”

Dokumentation über 1000 Jahre Reba84, das Exka und das Aus. Donnerstag, 25. März, MDR.

In Chemnitz ist die “Reitbahnstraße 84″ eine stadtbekannte Adresse für Konzerte und Events. Sie gilt als ein Flaggschiff für Jugendkultur in der Stadt, die demografisch zu den ältesten in ganz Deutschland gehört. Doch nun droht dem Verein das Aus. Warum, erfahren Sie in “artour”.

Zur gesamten Programmankündigung:
http://www.mdr.de/artour/7192196.html
Zum Beitrag:
http://www.mdr.de/mediathek/7198481.html

Stellungnahme zur Beschlussvorlage des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (SEKo)

Aufgrund der Ausdrücklichkeit der partizipativen Anlagen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts für die Stadt Chemnitz, nutzte der Verein Experimentelles Karree die dadurch eingeräumte Möglichkeit, sich kritisch mit der Beschlussvorlage auseinanderzusetzen. Als Ergebnis der Abarbeitung am Gegenstand enstand bereits im Frühjahr ein neunseitiges Papier, das nachfolgend heruntergeladen (klick!) und gelesen werden kann.

Reader: Zum Stand der Dinge

In den letzten Wochen ist bei uns die aktive Öffentlichkeitsarbeit ein wenig zu kurz gekommen. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass unsere Standpunkte in der Presse nur unzureichend dargestellt wurden. Bevor der Stadtrat nun Urlaub macht und das Sommerloch die Erinnerungen verschwimmen lässt, möchten wir mit unserem aktuellen Reader nochmal den Stand der Dinge zusammenfassen und unsere Standpunkte erläutern.

Die vier enthaltenen Beiträge geben einen Überblick der Verhandlungen um das Experimentelle Karree, analysieren und kritisieren die Argumente, die von GGG und Stadtverwaltung gegen das Projekt ins Feld geführt werden und beschäftigen sich mit der Rolle dieser Institutionen im Stadtentwicklungsprozess. Schließlich werben sie für Unterstützung und fordern die Umsetzung des Experimentellen Karrees.

Download (PDF, 1,7MB): Zum Stand der Dinge – Reader des Vereins Experimentelles Karee e.V.