ExKa kommt doch noch, weil sogar die bürgerliche Zivilgesellschaft “es zu Ende denkt …”

und dann müssen diese Häuser eben besetzt werden und man muss sich von der Polizei heraustragen lassen

(Prof. Dr. Christian von Borczyskowski auf dem gestrigen Podium bzgl. der Verunmöglichung der Freigabe des Experimentellen Karrees durch die GGG). Im folgenden ist der Freie Presse Artikel zum gestrigen Podium dokumentiert. Eine Einschätzung des Exka e.V. sowie ein völlig verrauschter Mitschnitt folgen:

Die Chemnitzer stecken voller Ideen für eine lebendige Stadt, man muss sie aber zulassen. Das ist bei einer Podiumsdiskussion gestern Abend im großen Saal des Industriemuseums deutlich geworden. Fast 300 Besucher verfolgten auf Einladung der “Freien Presse” die Debatte über Chemnitzer Perspektiven. Eine Auswahl der Thesen, wie erfolgreiche Stadtentwicklung gehen soll:

Jugend in die (Innen-)Stadt:
Enrico Lübbe, Schauspieldirektor:Es gibt zu wenig Leute in der Innenstadt. Wie kriegt man die Stadt voll junger Menschen? Ein Gebäude wie das frühere Schocken-Kaufhaus könnte das leisten: Während das künftige Landes-Archäologie- und Geschichtsmuseum geschätzte 50Besucher am Tag zählen wird, wäre beispielsweise die Technische Universität gut angesiedelt.
Micaela Schönherr, Geschäftsführerin Niles-Simmons:Die Uni muss in die Innenstadt, doch ebenso das Museum im Schocken.
Die GGG könnte auf dem Brühl Studenten kostenlos Wohnungen zur Verfügung stellen. Wenn ein Unternehmen immer nur Geschäfte machen würde, die unmittelbar Gewinn bringen, dann würde es heute nicht mehr existieren. Man muss langfristig planen: Wenn eine Stadt sich kontrolliert vorübergehend verschuldet – wo ist das Problem? Berlin ist verschuldet, Berlin ist sexy, da geht man hin.
Christian von Borczyskowski, Physik-Professor und Vorsitzender der Henry van de Velde Gesellschaft: In der Stadt wird sich nichts ändern, nur weil ein Gebäude, die alte Aktienspinnerei, Uni wird. Studentisches Wohnen, beispielsweise am Brühl, im Reitbahnviertel, auf dem Sonnenberg würde viel mehr Leben in die Stadt bringen.

Toleranz und Offenheit:
Klaus Gregor Eichhorn, Filmemacher und Medizinstudent: Chemnitz ist eine Stadt mit unglaublich viel Platz. Sie hat die Chance auf Kreativität und Platz, aber lässt ihn nicht von Menschen bespielen. Wenn wir sagen: Fenster auf, Leute rein, nutzt den Platz, dann wird das ganz toll. Chemnitz – Let it be, Lass es geschehen!
Karl Clauss Dietel, Formgestalter: Chemnitz hat sich eine geistige Glocke übergestülpt. Zuerst wird abgelehnt, dann ganz vorsichtig angeklopft, darüber kann ein Leben abstumpfen bis zur Entscheidung.
Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin: Wir haben Demokratie nicht von klein auf gelernt, sondern wir sind auf dem Weg, dazu zu finden.
Christian von Borczyskowski: Man muss Konflikte zulassen, gute und schlechte Gebäude und Straßen und auch Junkies – weil an den Rändern etwas passiert.

Alternative Kultur:

Klaus Gregor Eichhorn: Studentenwohnen, alternative Kultur – all das gab es schon mit dem Experimentellen Karree (Exka) im Reitbahnviertel, dem die GGG jetzt gekündigt hat. Dabei ist es das perfekte Rezept gegen Leerstand, mangelndes Innenstadt-Flair und Abwanderung: Wenn Chemnitz ein Patient wäre, müsste man fragen: Warum nimmst du deine Medizin nicht? Das Exka wird zur Schicksalsfrage für eine große Gruppe junger Menschen: Ob sie in Chemnitz bleiben oder nicht.
Karl Clauss Dietel: Dinge wie der Umgang mit dem Exka erinnern sehr unangenehm an alte Zeiten. Es ist die Mentalität, die verhindert, dass wir mit den Nachbarn kommunizieren.
Micaela Schönherr: Die Chemnitzer waren schon mal weiter. Ansätze alternativer Kultur gab es mit dem Voxxx, dem Bukowski, dem Splash-Festival – Beispiele, die es nicht mehr gibt.
Barbara Ludwig: Hoffentlich führt der Streit um einen bestimmten Platz für das Exka dazu, dass junge Leute Orte für sich finden.

3 Responses to “ExKa kommt doch noch, weil sogar die bürgerliche Zivilgesellschaft “es zu Ende denkt …””


  1. 1 300

    “Wir haben Demokratie nicht von klein auf gelernt, sondern wir sind auf dem Weg, dazu zu finden.” und zwar indem kapitalinteresse vor stadtratsbeschluss vorrang hat. um das dann noch zu untermauern, antwortet die burgermeisterin auf die frage warum der stadtratsbeschluss nicht umgesetzt wurde, damit dass die damalige bürgermeisterin nicht wußte, dass es mit dem eigentuemer probleme geben würde. irre!

  2. 2 lurдорнczak

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  3. 3 hans

    reba84 und exka sind scheiße. ihr seid linksextremisten und intolerant. die meisten leute in der reiba und umgebung wollen in ruhe gelassen werden und haben keinen bock darauf, dass ihr viertel zur linken no-go-area wird. und die meisten chemnitzer wollen euren dreck nicht auch noch zwangsweise durch ihre sauer erarbeiteten steuereuros finanzieren müssen [was seid ihr eigentlich für "staatskritische" linke und "anarchos", dass ihr ständig nach subventionen brüllt! - lol]

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