Die Realsatire in Chemnitz geht weiter. Überall verfallen die leeren Häuser der Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH (GGG) und man fragt sich warum? Will denn niemand mehr im Altbau kreativ werden? Doch! Die Künstlerinnen und Künstler von der Chemnitzer Sommerakademie suchen 2009 nach leerstehenden Gebäuden für ihre Workshops. Da die Akademie u.a. von der Stadt Chemnitz und der Europäischen Union gefördert wird, müsste die GGG als “100%ige Tochter der Stadt”, als kommunales Wohnungsbauunternehmen genau die richtige Ansprechpartnerin sein. Von wegen: Monate vergehen ohne ein gescheites Angebot. Die Zeit drängt, kurz vor knapp ist die Raumfrage noch immer ungeklärt. Schließlich muss sich die Stadtverwaltung einschalten. Nun stellt die GGG Gebäude zur Verfügung, die Sommerakademie 2009 kann stattfinden. Sie belebt das Viertel und bringt Künstler aus verschiedenen Nationen zusammen. Man mag annehmen, dass damit alle Vorbehalte ausgeräumt sind und einer Fortführung der Sommerakademie am selben Standort 2010 nichts mehr im Wege steht, aber weit gefehlt. Zwei der drei Gebäude dürfen nicht wieder genutzt werden und das, obwohl sie nach wie vor leer stehen. Das Ende vom Lied: die Veranstalter weichen 2010 auf eine private Immobilie aus.
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