Das experimentelle Karree » Dokumentarisch http://exka.org was ist ist was nicht ist ist möglich Thu, 16 Dec 2010 19:47:50 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.1.3 “Nichts”: Sommerakademie 2010 nicht in der Reitbahnstrasse http://exka.org/2010/07/nichts-sommerakademie-2010-nicht-in-der-reitbahnstrasse/ http://exka.org/2010/07/nichts-sommerakademie-2010-nicht-in-der-reitbahnstrasse/#comments Wed, 28 Jul 2010 15:58:28 +0000 exka http://exka.org/?p=326

Die Realsatire in Chemnitz geht weiter. Überall verfallen die leeren Häuser der Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH (GGG) und man fragt sich warum? Will denn niemand mehr im Altbau kreativ werden? Doch! Die Künstlerinnen und Künstler von der Chemnitzer Sommerakademie suchen 2009 nach leerstehenden Gebäuden für ihre Workshops. Da die Akademie u.a. von der Stadt Chemnitz und der Europäischen Union gefördert wird, müsste die GGG als “100%ige Tochter der Stadt”, als kommunales Wohnungsbauunternehmen genau die richtige Ansprechpartnerin sein. Von wegen: Monate vergehen ohne ein gescheites Angebot. Die Zeit drängt, kurz vor knapp ist die Raumfrage noch immer ungeklärt. Schließlich muss sich die Stadtverwaltung einschalten. Nun stellt die GGG Gebäude zur Verfügung, die Sommerakademie 2009 kann stattfinden. Sie belebt das Viertel und bringt Künstler aus verschiedenen Nationen zusammen. Man mag annehmen, dass damit alle Vorbehalte ausgeräumt sind und einer Fortführung der Sommerakademie am selben Standort 2010 nichts mehr im Wege steht, aber weit gefehlt. Zwei der drei Gebäude dürfen nicht wieder genutzt werden und das, obwohl sie nach wie vor leer stehen. Das Ende vom Lied: die Veranstalter weichen 2010 auf eine private Immobilie aus.

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Broschüre-Download: Partizipatives Stadtplanungsprojekt und Politikum “Experimentelles Karree” http://exka.org/2010/05/download-partizipatives-stadtplanungsprojekt-und-politikum-experimentelles-karree/ http://exka.org/2010/05/download-partizipatives-stadtplanungsprojekt-und-politikum-experimentelles-karree/#comments Wed, 12 May 2010 21:36:41 +0000 exka http://exka.org/?p=284 Der zeitliche Abstand von Juni 2007 bis heute, von der Hausbesetzung in der Karl-Immermannstraße 23/25 bis zur Kündigung des Wohn- und Kulturprojekts Reba 84 in der Reitbahnstraße 84 seitens der städtischen GGGmbH, lässt es unsererseits, den Aktiven des Experimentellen Karree e.V., notwendig erscheinen, eine zusammenfassende Chronik dieses, wahrscheinlich für alle Parteien langwierigen, schwierigen und oft nicht durchschaubaren Prozesses zu erstellen. Wichtig ist uns dabei v.a. die Nachvollziehbarkeit der Handlungen der vielen unterschiedlichen AkteurInnen, zu ermöglichen. Eine komplexe Darstellung des Planungsprozesses steht aber noch aus. Zum Beispiel, die Frage, woran das Experimentelle Karree scheiterte und die AkteurInnen und IdeengeberInnen diesen Standort zum 30.06.2010 verlassen müssen? Und: Aus welchem Grund der Stadtratsbeschluss zur Reitbahnstraße 84 und dem Experimentellem Karree nicht umgesetzt wurde? ? Unter anderem.

Die vorliegende Chronik kann in ihrer Fragmentarität nur ein Baustein dafür sein, um dies künftig besser beantworten zu können. Als Ergänzung zu der Chronik empfehlen wir die im Juni 2009 vom ExKa e.V. gezogene Zwischenbilanz, mit Erörterungen zu den zutage getretenen Problemen während des Planungsprozesses – veröffentlicht in der Broschüre “Das Experimentelle Karree – Zum Stand der Dinge“. Bereits zu diesem Zeitpunkt, Sommer 2009, gab es keine von der städtischen Tochter gewollte Chance mehr für das ExKa am geplanten Standort. Hilfreich für ein tieferes Verständnis kann auch die im Anschluss der Chronik getroffene Auswahl von Presseberichten sein.

Der Verein Experimentelles Karree e.V., der sich zum Ziel gesetzt hatte, das Wohn- und Kulturprojekt Reba 84 (des WkB e.V´s), am Standort zu unterstützen und das leerstehende Karree entsprechend zu planen und mitzugestalten, sieht in der momentanen Situation, der Kündigung des WkB e.V.´s, seine Arbeitsgrundlage entzogen. Die untenstehende Auflistung markiert somit auch eine Art Bilanz der bisherigen Tätigkeiten beider Vereine.

Es ist klar, dass eine chronologische Aufreihung der Ereignisse anderer AkteurInnen, wie z.B. der GGGmbH, des Stadtplanungsamtes Chemnitz und der privaten Eigentümer, bestimmte Stichpunkte und Daten anders beschreiben oder hervorheben würden. Die hier vorliegende soll deshalb auch eine Aufforderung an die anderen Beteiligten sein, den Prozess zum jetzigen Zeitpunkt aufzuarbeiten.
Download der Broschüre (klick!)

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ExKa kommt doch noch, weil sogar die bürgerliche Zivilgesellschaft “es zu Ende denkt …” http://exka.org/2010/04/exka-kommt-doch-noch-weil-sogar-die-burgerliche-zivilgesellschaft-es-zuende-denkt/ http://exka.org/2010/04/exka-kommt-doch-noch-weil-sogar-die-burgerliche-zivilgesellschaft-es-zuende-denkt/#comments Fri, 30 Apr 2010 10:50:35 +0000 exka http://exka.org/?p=272

und dann müssen diese Häuser eben besetzt werden und man muss sich von der Polizei heraustragen lassen

(Prof. Dr. Christian von Borczyskowski auf dem gestrigen Podium bzgl. der Verunmöglichung der Freigabe des Experimentellen Karrees durch die GGG). Im folgenden ist der Freie Presse Artikel zum gestrigen Podium dokumentiert. Eine Einschätzung des Exka e.V. sowie ein völlig verrauschter Mitschnitt folgen:

Die Chemnitzer stecken voller Ideen für eine lebendige Stadt, man muss sie aber zulassen. Das ist bei einer Podiumsdiskussion gestern Abend im großen Saal des Industriemuseums deutlich geworden. Fast 300 Besucher verfolgten auf Einladung der “Freien Presse” die Debatte über Chemnitzer Perspektiven. Eine Auswahl der Thesen, wie erfolgreiche Stadtentwicklung gehen soll:

Jugend in die (Innen-)Stadt:
Enrico Lübbe, Schauspieldirektor:Es gibt zu wenig Leute in der Innenstadt. Wie kriegt man die Stadt voll junger Menschen? Ein Gebäude wie das frühere Schocken-Kaufhaus könnte das leisten: Während das künftige Landes-Archäologie- und Geschichtsmuseum geschätzte 50Besucher am Tag zählen wird, wäre beispielsweise die Technische Universität gut angesiedelt.
Micaela Schönherr, Geschäftsführerin Niles-Simmons:Die Uni muss in die Innenstadt, doch ebenso das Museum im Schocken.
Die GGG könnte auf dem Brühl Studenten kostenlos Wohnungen zur Verfügung stellen. Wenn ein Unternehmen immer nur Geschäfte machen würde, die unmittelbar Gewinn bringen, dann würde es heute nicht mehr existieren. Man muss langfristig planen: Wenn eine Stadt sich kontrolliert vorübergehend verschuldet – wo ist das Problem? Berlin ist verschuldet, Berlin ist sexy, da geht man hin.
Christian von Borczyskowski, Physik-Professor und Vorsitzender der Henry van de Velde Gesellschaft: In der Stadt wird sich nichts ändern, nur weil ein Gebäude, die alte Aktienspinnerei, Uni wird. Studentisches Wohnen, beispielsweise am Brühl, im Reitbahnviertel, auf dem Sonnenberg würde viel mehr Leben in die Stadt bringen.

Toleranz und Offenheit:
Klaus Gregor Eichhorn, Filmemacher und Medizinstudent: Chemnitz ist eine Stadt mit unglaublich viel Platz. Sie hat die Chance auf Kreativität und Platz, aber lässt ihn nicht von Menschen bespielen. Wenn wir sagen: Fenster auf, Leute rein, nutzt den Platz, dann wird das ganz toll. Chemnitz – Let it be, Lass es geschehen!
Karl Clauss Dietel, Formgestalter: Chemnitz hat sich eine geistige Glocke übergestülpt. Zuerst wird abgelehnt, dann ganz vorsichtig angeklopft, darüber kann ein Leben abstumpfen bis zur Entscheidung.
Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin: Wir haben Demokratie nicht von klein auf gelernt, sondern wir sind auf dem Weg, dazu zu finden.
Christian von Borczyskowski: Man muss Konflikte zulassen, gute und schlechte Gebäude und Straßen und auch Junkies – weil an den Rändern etwas passiert.

Alternative Kultur:

Klaus Gregor Eichhorn: Studentenwohnen, alternative Kultur – all das gab es schon mit dem Experimentellen Karree (Exka) im Reitbahnviertel, dem die GGG jetzt gekündigt hat. Dabei ist es das perfekte Rezept gegen Leerstand, mangelndes Innenstadt-Flair und Abwanderung: Wenn Chemnitz ein Patient wäre, müsste man fragen: Warum nimmst du deine Medizin nicht? Das Exka wird zur Schicksalsfrage für eine große Gruppe junger Menschen: Ob sie in Chemnitz bleiben oder nicht.
Karl Clauss Dietel: Dinge wie der Umgang mit dem Exka erinnern sehr unangenehm an alte Zeiten. Es ist die Mentalität, die verhindert, dass wir mit den Nachbarn kommunizieren.
Micaela Schönherr: Die Chemnitzer waren schon mal weiter. Ansätze alternativer Kultur gab es mit dem Voxxx, dem Bukowski, dem Splash-Festival – Beispiele, die es nicht mehr gibt.
Barbara Ludwig: Hoffentlich führt der Streit um einen bestimmten Platz für das Exka dazu, dass junge Leute Orte für sich finden.

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Zurück zum Beton http://exka.org/2010/04/wo-bleibt-da-die-lebensqualitat/ http://exka.org/2010/04/wo-bleibt-da-die-lebensqualitat/#comments Tue, 13 Apr 2010 20:32:44 +0000 exka http://exka.org/?p=261 Liebe haben´s aufgenommen (showview) und rosa aufgebrezelt: Den “artour”-Bericht über das Experimentelles Karree:

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Exka und Reba84 im Fokus der Wissenschaft http://exka.org/2010/03/exka-und-reba84-erneut-im-fokus-der-wissenschaft/ http://exka.org/2010/03/exka-und-reba84-erneut-im-fokus-der-wissenschaft/#comments Sun, 28 Mar 2010 14:27:29 +0000 exka http://exka.org/?p=250 Im Folgenden dokumentieren wir einen Forschungsbericht des European Cities Seminar, der äußerst gewinnbringend zu lesen ist. Die Autoren beleuchten die Reitbahnstraße 84 und dem gemäß auch die Initiative Experimentelles Karree hinsichtlich deren spezifischen Entstehungsbedingungen im Kontext der Schrumpfung post-sozialistischer Städte. Weiterhin zeichnen sie die Konfliktlinien einer neuen Stadtplanung nach, die sich notwendigerweise aus dem Gemengelage von Top-Down-Planung, privaten Verwertungsinteressen (GGG) und selbstbestimmter Basisbewegung (im Falle des Experimentellen Karrees) ergeben.

[...]
Second case: Reitbahnstraße 84
[...] The conflict described here became apparent on the 20th of June in 2007, when a building in the Karl-Immermann-Str. 23 was squatted for housing and to establish a space for cultural purposes (Blitzpunkt, 2007, Freie Presse, 2007d, indymedia, 2007a, indymedia, 2007d). A few days later the building company in charge, the Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft mbH (GGG), offered the building in Reitbahnstraße 84 as alternative location for the squatters, since the ownership structure of the building in Karl-Immermann-Straße was unsettled at this time. The offer was accepted and in the beginning of July the people moved to the larger building, located at a road junction and is, as such, highly visible (see figure 5; Der klare Blick, 2007, Freie Presse, 2007c, Freie Presse, 2007a, Freie Presse, 2007b, indymedia, 2007b, indymedia, 2007c, Reitbahnviertel, 2007a). Based on this initial situation, which turned out to be non-violent and based on consensus from the beginning, and its quick legalisation, it would not be daring to assume that the further development of the project would be unproblematic. But already at this time, the building was officially up for sale and only offered to the initiators of the “legalised squatting” as a temporary solution. The media reported positively about the resulting culture and living project in the Reitbahnstraße and the unfolding cultural life as well as numerous events attracted many visitors to the building. Also in 2007, two urban planners were assigned by the City of Chemnitz to develop a framework for the quarter where the building is located (Freie Presse, 2009c, Reitbahnviertel, 2007b). Due to the function of the area around the building in question as a transit zone between city centre and university, the urban planners designed the area as “Quarter in motion”. Fitting their concept, they contacted the legalised squatters and in collaboration with several stakeholders they developed the concept “Experimentelles Karree” (experimental block) as a future prospect for the Reitbahnstraße 84. In November 2008 the City Council decided to support the project (Stadtrat Chemnitz, 2008). So the sudden turning point was all the more surprising, when the GGG in March 2009 withheld a license agreement for long-term use (Freie Presse, 2009b). In May 2009 the GGG announced their plans for the refurbishment of the neighbourhood in cooperation with the real estate company Keilholz GmbH. As a profit-oriented development the non-commercial concept of “Experimentelles Karree” was not intended to remain at the present location and correspondingly the participants of the project were briefed to move out of the building in Reitbahnstraße 84. They were offered alternative sites to continue their work but those have been rejected by the umbrella association “Verein Experimentelles Karree e.V. (hereafter called ExKa e.V.)” as unsuitable and inadequate (Freie Presse, 2009h). [...]
On the particular role of the Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H. (GGG)
ith a housing supply of 33.000 apartments and 1.500 commercial rental units, the GGG is the biggest real estate company in Chemnitz and owned by the municipality of Chemnitz. For this reason the company is of outstanding importance for urban development and also officially acts as redevelopment agency. Some of the most important buildings in the city are owned by the GGG as well as, DAStietz (museum, public library and business), the former “Schocken” (future State Museum of Archeology) and Villa Esche (museum and restaurant). At the same time the GGG is in financial distress since the company has to shoulder past debts dating from the housing programme of the GDR. Therefore, for all of its dominant market position the financial scope of the company is in reality rather small. The situation is aggravated by the continued shrinking of the city as well as the demographic shift of the country in general.

Since Autumn 2008, and especially in spring 2009, the company was the focus of supra-regional media attention (Deutschlandradio, 2008, FAZ, 2009, Hung, 2009, Chemnitzer Morgenpost, 2009a, WDR Monitor, 2009, Welt, 2009). The reason for this was the application of subsidies from the federal programme “Stadtumbau Ost” (a programme for urban development in Eastern Germany; see Bundestransferstelle Stadtumbau Ost, 2008) for the discharge of debt, particularly by demolishing buildings from the 19th and early 20th century. (see endnote 2) This course of action is neither illegal nor unusual. The main difference was the quantity of demolished old buildings was higher in Chemnitz than elsewhere and as a municipal redevelopment agency, the GGG failed to develop an evident overall concept for urban renewal. The (medial) indignation was substantially caused by the fact that “Plattenbauten” have been renovated to some extent, even though ideally (not necessarily) large-scale demolition should be carried out from the outskirts towards the centre (“Rückbau von außen nach innen”; Sächsisches Staatsministerium des Inneren, 2006). Admittedly, in this context, urban consolidation is often mistaken as the demolition of “Plattenbauten” (Haller, 2004). But apart from the lower costs for the renovation of “Plattenbauten” it often remains unrecognised, that the residents of “Plattenbauten” often do not want to move and even less to the quarters deriving from the 19th century (Freie Presse, 2009f). It’s a debate on aesthetics to the disadvantage of living conditions and losing track of social reality.
The debate on the Brühl area is much more local. The GGG as owner of more than half of the area is also of special importance for this topic. The Brühl is a pedestrian area one kilometre north of the city centre. Popular since the 1970s, it lost its importance as central shopping area with the construction of shopping centres on the outskirts of the city in the 1990s. Most of the buildings became vacant, and investors did not show interest in the area, while the municipality was focussed on redeveloping the city centre. As recently as 2006, the GGG initialised a redevelopment plan for the Brühl. By dint of very low rents, alternative tenants and actors were the main target group of the concept as a means to revitalise the nearly completely vacant quarter. In succession, sporadic events took place, such as a Citizens’ Festival ran by the Residents Initiative, last time in 2007 (Bürgerhaus Müllerstraße 12, 2007) or the “Begehungen (Inspections)”, an annual art event, last time 2008 (Eocus e.V., 2009). Also worth mentioning is the „Klappstuhlinitiative (Folding chair initiative)“ which took place at least four times in 2008 and also without any official organising institution; the initiative attracted several hundred people who brought their folding chairs to the Brühl and (just) sat there, without any supporting programme (Dead Metropolis, 2008). Until 2009, only four tradesmen had settled within the pedestrian area who are lamenting on how little the GGG is willing to cooperate. One of them already moved out: Creativity and doing something on one’s own initiative is frustrated by the company, as the shop-owner expressed in a newspaper article (Freie Presse, 2009d). Vacancy still characterises the Brühl (see figure 7).

The conflict

The situation at the Brühl – as mentioned above, once projected and considered the future “alternative quarter” of Chemnitz – serves as a paradigm for the un-decidedness and lacking visions of the local government, as well as for the unofficial policy of the GGG, as limited to cut losses (Chemnitz-zieht-weg, 2009, ExKa e.V., 2009, Freie Presse, 2009a, Junge Liberale Chemnitz, 2009a). Because of the obviously thwarted concept for the Brühl, there is much scepticism the urban development may exceed trifle discussions and tampering symptoms, especially among those who could be remotely characterised as “alternative young people”. Against this background, Reitbahnstraße 84 is perceived by many as “last chance” (ExKa e.V., 2009) to establish participative modes of urban development. Even though there’s a lot of drama in this “now or never”, the arguments behind it can’t be completely dismissed out of hand. Migration is more than a rhetorical figure but a fact and an option especially for those who have the educational and financial background to move (Freie Presse, 2009a, Freie Presse, 2009d, Leipzig Almanach, 2009), the so-called brain drain phenomena.

Anyway, within the past years it has been obvious, that Reitbahnstraße 84 is not only a project of self-fulfilment for few squatters but attracting a large audience, maintaining a supra-regional network of political and sociocultural work (e.g.: NewYorck, 2008) and serving as a platform for the realisation of most diverse events and projects, e.g. the first Summer Academy in Chemnitz in 2009. The media response was wide and predominantly positive (in favour of the ExKa e.V. and neutral to sceptical towards the GGG). Since the initial squat in 2007 the Internet has already served as an important medium to discuss the tide of events concerning the project (indymedia, Chemnitz-zieht-weg, 2009, antifa.sozialbetrug, 2008, Deutsches Architektur-Forum, 2009, Reitbahnstraße 84, 2009). The Reitbahnstraße 84 has become also a political issue, at the latest by the decision of the City Council and local as well as (a few) state politicians from different parties, who are dealing with the issue (Der klare Blick, 2007, Grüne Jugend Chemnitz, 2007, Bündnis 90/Die Grünen Chemnitz, 2009, Junge Liberale Chemnitz, 2009b, SPD Chemnitz and Vieweg, 2009, Freie Presse, 2009g). As already mentioned, the urban planners concerned with the quarter were supporting the project and as well the “Kulturbürgermeister (Head of the Department of Culture)” (Freie Presse, 2009e) and the urban planning authority of Chemnitz (information: anonymous, City Administration). According to Rocco Brüsch, the GGG did also support the project: they proposed to transform the project into a foundation and to tie it to the acquisition of the building. So why is the project about to fail if everybody is supporting it? At present, the conflict is stuck on the question of guilt. If it weren’t relying on one single source, this question couldn’t be answered. A certain congruence within the sources point towards the management level of the local authorities. Even more vague are speculations about vanities and trench warfare inside of the city administration. Be that as it is, the fact is a decision of the City Council, not followed by any implementation.

It has to be mentioned that certainly not everybody is supporting the project. But it is difficult to say just who exactly is against it. So far, there have not been any official statements, only lacking advocacy. But according to Rocco Brüsch, a petition against the project was started in the neighbourhood and has been forwarded to the GGG. Moreover, the building has been attacked by a group of people, most likely right-wing radicals.

The most serious problem is probably the communication difficulties among the different stakeholders. What seems to be a banal statement turns out to reveal much about the differing ways of thinking and practice. Several meetings of the stakeholders took place, but they have not provided lucidity. From the perspective of the ExKa e.V., the demeanour of the GGG is intransparent and erratic. From the perspective of the GGG, the grass-roots approach of decision making is taking too much time for effective negotiations, and as such it isn’t transparent. Each party accuses the other of negotiating from an untenable starting position and to persist in it. For instance, the ExKa e.V. accuses the GGG of trying to establish practical, but artificial constraints. Also the GGG is siding single-edged, still from the perspective of the ExKa e.V., and with the interest of the private real estate investor Keilholz GmbH. It is losing sight of its role as a municipal company and a redevelopment agency serving the public interest. From the perspective of the GGG, the problem constitutes itself completely different. For them it is out of all reason how they shall provide a license agreement for use on a property they no longer own. ExKa e.V. in turn expressly excludes to require any property but of the GGG.

Agreements on usage are in principle possible as illustrated by the fact that some individuals and initiatives belonging to the umbrella association of the ExKa e.V. have moved to other sites owned by the GGG. Against this background the GGG does not follow the reasoning of the ExKa e.V., the project cannot be continued if spaced out to several sites and its imperative connection to the building in Reitbahnstraße 84. It is also striking, that ExKa e.V. calls on the municipality to put pressure on the GGG to facilitate the continuance of the project while the GGG feels abandoned by the municipality, nota bene in favour of an effective continuance and organisation of the project.

Some conclusions

The Kulturpalast and Reitbahnstraße 84 in Chemnitz represent two examples of essentially diverse quality, why buildings may be seen as troublesome. Both are part of much wider public debates: The example of the Kulturpalast shows that listed monuments are not protected from demolition. But while the demolition of (more or less generic) 19th century buildings raises countrywide media attention, a building from the 1950s attracts much less attention. This holds for local and supra-regional attention alike, regardless of its importance or uniqueness. One main reason of this remarkable neglect can be found in the popular confusion of quantity (of years, thus the age) and quality in consideration of the suitability for preservation.

A second reason is the dispute on how to deal with the socialist past and how to evaluate its artefacts. The third reason is related to the second, but distinct: Buildings of a bourgeois history, even its minor legacies like stucco-plastered tenements, are estimated to be more valuable than relicts of popular or workers´ history. As I have already shown in the case of Halle (Seyfarth, 2008) this reevaluation of history is an ongoing process which can be traced back to the 1980s and 1990s. Since then, 19th century history is reappraised and aestheticised while inconvenient or less “spectacular” historical events and periods are more and more suppressed. History becomes heritage when it is perceived predominantly as ‘useful’, i.e. in attracting tourists or strengthening place identification of local residents. That is one main reason for conflicts about buildings and places: it is not their history but what (part of) story shall be told (and from which perspective). By contrast history is not useful in that sense being just the historians´ description of the past.

The former warehouse Reitbahnstraße 84 also dates from the 1950s but this is of no relevance in this case. In the end the conflict arose from differing notions of urbanity. Hauser and Kamleithner describe different notions of urbanity, one of which is the lively street as a dense cognitive situation, characterised by the anonymous mass, a plurality of impressions, and moments of shock (Hauser and Kamleithner, 2006). This concept of urbanity was prominently described by Georg Simmel and Walter Benjamin. It means taking notice, but not taking care is depicting the liberal city of the 19th and 20th century. The notion of public space as a space of communication, interaction, and debate has become fashionable in the second half of the 20th century, especially since the 1980s. It emphasizes the notion of democracy and participation as being at the base of today’s cities. This notion of urbanity is contradictory to another historic notion of urbanity. As Hauser and Kamleithner point out, in the 18th and 19th century the occupation of public space was an indicator for a state of underdevelopment. But this 18th/19th century notion of a “civilised city”, functional and orderly, has never completely vanished and is currently the logic of suburbia. In contrast to that city centres are supposed to display an atmosphere of maximum bustle by means of shopping facilities and events (Hauser and Kamleithner, 2006, p126). Nevertheless this bustle should remain manageable, the orderly bustle of commerce. From this perspective, contemporary city centres appear as an amalgam of notions of urbanity: lively, but not shocking, a sanitised variety, but not accepting heterogeneity or difference.

The participants of the project Reitbahnstraße 84 obviously favour the notion of the city as a public space of communication (see figure 8). The policies of participative urban development serve as a framework of action. But even if city administrations have integrated the notion of participative models to be part of urban development strategies, in most cases they are not ready for implementation. A model of participation that includes citizens acting instead of contributing expertise in round table discussions and alike interferes with the concept of representative democracy. So if participational models are incorporated from local administrations up to the European Union, the question of legitimation remains (for open questions on the implementation of participation, see Schmidt, 2008, Spennemann, 2006).

Not only in the case of Chemnitz, but generally, a need for clarification is no longer negligible: if urban development strategies intend to include participation, what kind of participation is meant to be implemented? What are its limits? How to deal with the heterogeneity of cities and contested spaces as “Experimentelles Karree”? A certain perplexity on this issue is undeniable: On the one hand, there is the wish to regulate urban space to keep it as orderly arranged as possible while on the other hand, lively streets and some mixup are held to stimulate business and create an exploitable atmosphere (e.g. for tourism). The “creative class” and “young professionals” are highly esteemed as driving forces to boost the future (economic) development of the city, but there is little understanding about the complexities of (such) social networks. Last but not least, banning the dissenting and “not enchanting” from the city (centre) may accord with notions of urbanity from the 18th century. But while these efforts were taken to improve public health, it is dubious if any improvement is accomplished through contemporary efforts of this kind.

(Zum gesamten Forschungsbericht -> klick!)

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ExKa im MDR: “Chemnitz ist nicht gerade eine Hochburg der Subkultur – im Gegenteil” http://exka.org/2010/03/exka-im-mdr-chemnitz-ist-nicht-gerade-eine-hochburg-der-subkultur-%e2%80%93-im-gegenteil/ http://exka.org/2010/03/exka-im-mdr-chemnitz-ist-nicht-gerade-eine-hochburg-der-subkultur-%e2%80%93-im-gegenteil/#comments Wed, 24 Mar 2010 15:22:08 +0000 exka http://exka.org/?p=244 Dokumentation über 1000 Jahre Reba84, das Exka und das Aus. Donnerstag, 25. März, MDR.

In Chemnitz ist die “Reitbahnstraße 84″ eine stadtbekannte Adresse für Konzerte und Events. Sie gilt als ein Flaggschiff für Jugendkultur in der Stadt, die demografisch zu den ältesten in ganz Deutschland gehört. Doch nun droht dem Verein das Aus. Warum, erfahren Sie in “artour”.

Zur gesamten Programmankündigung:
http://www.mdr.de/artour/7192196.html
Zum Beitrag:
http://www.mdr.de/mediathek/7198481.html

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Stellungnahme zur Beschlussvorlage des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (SEKo) http://exka.org/2009/08/stellungnahme-zur-beschlussvorlage-des-integrierten-stadtentwicklungskonzepts-seko/ http://exka.org/2009/08/stellungnahme-zur-beschlussvorlage-des-integrierten-stadtentwicklungskonzepts-seko/#comments Tue, 11 Aug 2009 12:42:27 +0000 exka http://exka.org/?p=102 Aufgrund der Ausdrücklichkeit der partizipativen Anlagen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts für die Stadt Chemnitz, nutzte der Verein Experimentelles Karree die dadurch eingeräumte Möglichkeit, sich kritisch mit der Beschlussvorlage auseinanderzusetzen. Als Ergebnis der Abarbeitung am Gegenstand enstand bereits im Frühjahr ein neunseitiges Papier, das nachfolgend heruntergeladen (klick!) und gelesen werden kann.

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Reader: Zum Stand der Dinge http://exka.org/2009/06/reader-zum-stand-der-dinge/ http://exka.org/2009/06/reader-zum-stand-der-dinge/#comments Wed, 10 Jun 2009 17:54:17 +0000 exka http://exka.org/?p=16 In den letzten Wochen ist bei uns die aktive Öffentlichkeitsarbeit ein wenig zu kurz gekommen. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass unsere Standpunkte in der Presse nur unzureichend dargestellt wurden. Bevor der Stadtrat nun Urlaub macht und das Sommerloch die Erinnerungen verschwimmen lässt, möchten wir mit unserem aktuellen Reader nochmal den Stand der Dinge zusammenfassen und unsere Standpunkte erläutern.

Die vier enthaltenen Beiträge geben einen Überblick der Verhandlungen um das Experimentelle Karree, analysieren und kritisieren die Argumente, die von GGG und Stadtverwaltung gegen das Projekt ins Feld geführt werden und beschäftigen sich mit der Rolle dieser Institutionen im Stadtentwicklungsprozess. Schließlich werben sie für Unterstützung und fordern die Umsetzung des Experimentellen Karrees.

Download (PDF, 1,7MB): Zum Stand der Dinge – Reader des Vereins Experimentelles Karee e.V.

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