Kommentare zu: Presse: “Warum das Szene-Karree vor dem Aus steht” http://exka.org/2009/06/presse-warum-das-szene-karree-vor-dem-aus-steht/ was ist ist was nicht ist ist möglich Wed, 24 Nov 2010 16:29:19 +0000 hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.1.3 Von: Tom Schilling http://exka.org/2009/06/presse-warum-das-szene-karree-vor-dem-aus-steht/comment-page-1/#comment-2 Tom Schilling Thu, 11 Jun 2009 23:58:35 +0000 http://exka.org/?p=71#comment-2 Die Frage stellt sich, woraus denn, Zitat: „von Anfang an hätte klar sein müssen“, dass die Nutzung ausschließlich eine „temporäre“ Lösung darstelle. Die Überlassung des, neuerdings strittigen, Gebäudes als Alternative zum vormals besetzten Haus „Kämpfer“ (Zitat: „Wir sehen uns als kommunales Wohnungsunternehmen natürlich auch in einer gesellschaftlichen Verantwortung“ GGG-Sprecher am 4.7.07), lässt einen solchen Schluss nicht zu, wenigstens nicht „von Anfang an“. Ins Grübeln gerät allerdings der geneigte Leser öffentlicher Pressemitteilungen, erfährt er, dass eben dieser „Kämpfer“ (der sich seinerzeit im, Zitat: „rechtlichen Schwebezustand” befunden habe) neuerdings als „Ausweichobjekt“ für das inzwischen städteplanerisch und mit viel Engagement vorangetriebene Projekt eines „Experimentellen Karrees“ zur Verfügung stehe. Wer darin eine Lösung sieht, oder sich gar darauf versteigt, die Zukunft eines nachhaltig geplanten Kulturviertels nun doch als irgendwie gesichert zu sehen, sieht die Dinge aus einem, wenigstens mir nicht klar nachvollziehbaren Blickwinkel (oder wohnt schon zu lange in der Stadt temporären Tempos, wenigstens lange genug, um sich an solches – um nicht zu sagen an eine Situation des Aussitzens – gewöhnt zu haben.) Ein Schalk, der Schlimmes dabei denkt, wenn andere daraus ein „Gewohnheitsrecht“ zu stricken suchen. Doch ist da noch, halt: ein Stadtratsbeschluss!, der all der Schalkerei ihre Grenzen weist. Politische Entscheidungen, die haben Gewicht. Wer hat soviel Mehrgewicht, dass er drauf pfeifen kann? Und wenn, wer würde schon gern sein Übergewicht in aller Öffentlichkeit zur Schau stellen wollen, sieht man doch in aller Regel das ein oder andere Fettpölsterchen schon im Spiegel nicht allzugern. Bereits am 26. November 2008 fällte der Stadtrat den Beschluss: „Die Verwaltung sowie der städtische Vertreter in der Gesellschafterversammlung der GGG werden aufgefordert, die Zielstellungen des Konzeptes ‘Experimentelles Karree im Reitbahnviertel’ aktiv zu unterstützen, insbesondere auf eine längerfristige Nutzungsmöglichkeit des Objektes Reitbahnstraße 84 im Rahmen dieses Konzeptes hinzuwirken.“ Der „städtische Vertreter“ ist ein Mann der Tat, der auf „Befindlichkeiten“ keine Rücksicht nimmt (und nehmen darf), der beispielhaft, etwa dem Vorwurf, er wolle „blockieren und vehindern“ (Theaterhaustarif; FP 5.Juni 2009, S. 11) zu begegnen weiß: Was einem Stadtratsbeschluss entgegen steht, oh nein, das darf nicht sein. Zitat: „Das käme einer Missachtung des Stadtrates gleich“ und weiter „Ich kann dem nicht zustimmen, weil der Stadtrat das so nicht beschlossen hat.“ (FP 6/7. Juni, S. 13) Vertrauen wir also getrost dem Stehvermögen eines Mannes, der seines Amtes würdig ist; man könnte sich (oder die Öffentlichkeit) ansonsten fragen, wenn Stadtratsbeschlüsse vorzugsweise mal gesteigerten mal reinen Klopapierwert haben, ob das etwa von einer Geisteshaltung zeugt, die dieser Stadt zu einem Image verhilft, das nicht nur temporär (auch überregional) in aller Munde, sondern nachhaltig deren Charakter prägen soll. Berlin ist – trotz seiner Schulden – sexy. Danke, Klaus Wowereit. An den besonderen Charme von Chemnitz muss sich mancher gleichwohl noch gewöhnen, und wohl auch an sein besonderes Tempo, doch wenn eine Vision bereits beschlossene Sache ist, dann sollte man getrost auf die Instrumente parlamentarischer Demokratie vertrauen. Das Vertrauen in einen funktionierenden Rechtsstaat wäre ansonsten massiv erschüttert. Und wer will solches schon auf seine Schultern laden? Die Frage stellt sich, woraus denn, Zitat: „von Anfang an hätte klar sein müssen“, dass die Nutzung ausschließlich eine „temporäre“ Lösung darstelle.
Die Überlassung des, neuerdings strittigen, Gebäudes als Alternative zum vormals besetzten Haus „Kämpfer“ (Zitat: „Wir sehen uns als kommunales Wohnungsunternehmen natürlich auch in einer gesellschaftlichen Verantwortung“ GGG-Sprecher am 4.7.07), lässt einen solchen Schluss nicht zu, wenigstens nicht „von Anfang an“.
Ins Grübeln gerät allerdings der geneigte Leser öffentlicher Pressemitteilungen, erfährt er, dass eben dieser „Kämpfer“ (der sich seinerzeit im, Zitat: „rechtlichen Schwebezustand” befunden habe) neuerdings als „Ausweichobjekt“ für das inzwischen städteplanerisch und mit viel Engagement vorangetriebene Projekt eines „Experimentellen Karrees“ zur Verfügung stehe.
Wer darin eine Lösung sieht, oder sich gar darauf versteigt, die Zukunft eines nachhaltig geplanten Kulturviertels nun doch als irgendwie gesichert zu sehen, sieht die Dinge aus einem, wenigstens mir nicht klar nachvollziehbaren Blickwinkel (oder wohnt schon zu lange in der Stadt temporären Tempos, wenigstens lange genug, um sich an solches – um nicht zu sagen an eine Situation des Aussitzens – gewöhnt zu haben.)
Ein Schalk, der Schlimmes dabei denkt, wenn andere daraus ein „Gewohnheitsrecht“ zu stricken suchen.
Doch ist da noch, halt: ein Stadtratsbeschluss!, der all der Schalkerei ihre Grenzen weist.
Politische Entscheidungen, die haben Gewicht.
Wer hat soviel Mehrgewicht, dass er drauf pfeifen kann?
Und wenn, wer würde schon gern sein Übergewicht in aller Öffentlichkeit zur Schau stellen wollen, sieht man doch in aller Regel das ein oder andere Fettpölsterchen schon im Spiegel nicht allzugern.
Bereits am 26. November 2008 fällte der Stadtrat den Beschluss: „Die Verwaltung sowie der städtische Vertreter in der Gesellschafterversammlung der GGG werden aufgefordert, die Zielstellungen des Konzeptes ‘Experimentelles Karree im Reitbahnviertel’ aktiv zu unterstützen, insbesondere auf eine längerfristige Nutzungsmöglichkeit des Objektes Reitbahnstraße 84 im Rahmen dieses Konzeptes hinzuwirken.“
Der „städtische Vertreter“ ist ein Mann der Tat, der auf „Befindlichkeiten“ keine Rücksicht nimmt (und nehmen darf), der beispielhaft, etwa dem Vorwurf, er wolle „blockieren und vehindern“ (Theaterhaustarif; FP 5.Juni 2009, S. 11) zu begegnen weiß: Was einem Stadtratsbeschluss entgegen steht, oh nein, das darf nicht sein. Zitat: „Das käme einer Missachtung des Stadtrates gleich“ und weiter „Ich kann dem nicht zustimmen, weil der Stadtrat das so nicht beschlossen hat.“ (FP 6/7. Juni, S. 13)
Vertrauen wir also getrost dem Stehvermögen eines Mannes, der seines Amtes würdig ist;
man könnte sich (oder die Öffentlichkeit) ansonsten fragen, wenn Stadtratsbeschlüsse vorzugsweise mal gesteigerten mal reinen Klopapierwert haben, ob das etwa von einer Geisteshaltung zeugt, die dieser Stadt zu einem Image verhilft, das nicht nur temporär (auch überregional) in aller Munde, sondern nachhaltig deren Charakter prägen soll.
Berlin ist – trotz seiner Schulden – sexy. Danke, Klaus Wowereit.
An den besonderen Charme von Chemnitz muss sich mancher gleichwohl noch gewöhnen, und wohl auch an sein besonderes Tempo, doch wenn eine Vision bereits beschlossene Sache ist, dann sollte man getrost auf die Instrumente parlamentarischer Demokratie vertrauen.
Das Vertrauen in einen funktionierenden Rechtsstaat wäre ansonsten massiv erschüttert. Und wer will solches schon auf seine Schultern laden?

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